Mann bedient einen Bagger

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Das Bauunternehmen HTI ist überwiegend im öffentlichen Auftragswesen tätig. Dabei stehen Tief- und Straßenbau im Vordergrund, aber auch Hoch- und Ingenieurbau gehören zu den Tätigkeiten. Bei all diesen Aufgaben kommt es auf eine präzise Ausführung an. Für den Geschäftsführer von HTI, Wolfgang Meier, ist Effizienzsteigerung fest mit Digitalisierung verbunden: „Wir setzen auf Digitalisierung, weil wir dadurch eine wesentlich größere Effizienz in der Abarbeitung unserer Aufträge, aber auch in der internen Umsetzung von Verwaltungstätigkeiten sehen“.
Baustellen-Kommunikation über eine App
In der internen Kommunikation hat sich das Bauunternehmen neu aufgestellt. „Unser Büro ist eine Art Kommandozentrale, die mit den ausgelagerten Produktionsstätten – den Baustellen – kommuniziert. Wir müssen gewährleisten, dass der Informationsaustausch in der entsprechenden Zeit und im entsprechenden Umfang sichergestellt ist, weil wir einer rechtlichen Dokumentationspflicht unterliegen“, erklärt Meier.
Die gesamte Baustellendokumentation läuft interaktiv über eine Smartphone-App, über die der Polier vor Ort dokumentiert, was auf der Baustelle geschieht und den aktuellen Stand des Baus festhält. Wenn auf einer Baustelle etwas nicht planmäßig funktioniert, macht der Polier ein Foto inklusive einer kurzen Mitteilung. Die Bauleiter im Büro erhalten die Nachricht sofort und können entsprechend reagieren. Auch die Bauzeichnungen und das gesamte Dokumentenmanagement sind in dem Unternehmen digitalisiert. Meier betont die Prozessoptimierung: „Digitalisierung erleichtert uns jegliche Dokumentation. Früher mussten wir alles handschriftlich erfassen und heute genügt teilweise ein Bild. Es fallen viele Arbeitsschritte weg. Dadurch sparen wir Zeit und können unsere Ressourcen effizienter einsetzen.“
Bei HTI läuft die Zeiterfassung der Mitarbeiter ebenfalls über die App. Sobald die Mitarbeiter auf die Baustelle kommen, loggen sie sich ein und die Arbeitszeit wird erfasst. „Durch die Firmen-Smartphones inklusive App können wir im Büro live nachvollziehen, was auf der Baustelle passiert. Wir sind direkt in die Vorgänge involviert – von der Dokumentation bis hin zur Zeiterfassung – und wir können schneller handeln“, erläutert Björn Zeien, der gemeinsam mit weiteren Bauleitern bei HTI für das Thema Digitalisierung zuständig ist.
Engagierte Mitarbeiter fordern digitale Lösungen
Das Bauunternehmen bildet selbst Azubis aus und führt sie von Beginn an die modernen Technologien heran. „Wir erhalten auch die Rückmeldung, dass das ein entscheidendes Kriterium ist, um bei uns zu arbeiten. Wir bestehen aus einem jungen und engagierten Team, das offen für digitale Themen ist“, beschreibt Zeien. „Wir haben auch in den vergangenen Jahren immer den Jahrgangsbesten der Auszubildenden gefeiert. Unter unseren Mitarbeitern befinden sich sogar Landes- und Bundessieger. Wir spezialisieren sie auf die digitalen Technologien in der Baubranche“, ergänzt Meier.
Neben dem Geschäftsführer und den Bauleitern machen auch andere Mitarbeiter Vorschläge, was bei HTI optimiert werden könnte. „Bei uns ist das ein Prozess, der beidseitig funktioniert. Die Geschäftsleitung lebt eine positive Einstellung gegenüber der Digitalisierung vor. Und die Mitarbeiter fordern digitale Lösungen, die ihren Arbeitsalltag erleichtern. Wichtig ist, dass die Geschäftsleitung wiederum für solche Anregungen der Mitarbeiter offen ist“, so Zeien.
Auch die etwas älteren Mitarbeiter, die schon länger bei dem Bauunternehmen arbeiten, werden unterstützt und schrittweise an die Digitalprojekte herangeführt. „Wir wollen nicht, dass die Digitalisierung als Stress empfunden wird, weil somit auf lange Sicht Probleme entstehen. Stattdessen ist das bei uns eine schrittweise, personenbezogene und interaktive Veränderung, die wir miteinander umsetzen“, so Meier.

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