Ausschnitt einer Facebook-Seite

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Die meisten Vergabeverfahren sind mit einem hohen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden. Gerhard Luther, Inhaber der Tischlerei Luther, wollte in der Kundenakquise neue Wege gehen und dabei auch neue Zielgruppen finden. Im Alter von 65 Jahren startete er mit einem Mitarbeiter eine Facebook-Seite. Heute generiert die Tischlerei, die mit 13 Mitarbeitern Möbel, Ladenausstattungen und Küchen herstellt, aber auch Wohnungen, Häuser und Wellnessbereiche ausbaut, jeden dritten Auftrag über das soziale Netzwerk.

Facebook bahnt ihm auch den Weg zur internationalen Kundschaft, die vor allem an den kreativen Holzprodukten Interesse hat. Ein Beispiel dafür ist das Regal für Sammelfiguren, das sein Tischlermeister Matthias Knuhr als Star-Wars-Fan entworfen und gebaut hat. Durch die Fotos, die Knuhr in seiner Funktion als Manager für Soziale Medien auf der Facebook-Seite hochgeladen hat, wurde das Produkt in aller Welt bekannt: Kunden aus Frankfurt, London und Hollywood bestellten das Modell. Andere Arbeiten wie ein Schallplattencover aus Holz fanden ihren Weg nach Kairo, Chicago oder Buenos Aires.

Erfolgreich mit Losgröße 1
Gerhard Luther setzt auf individuelle Unikate, die mit einer computergesteuerten Fräsmaschine hergestellt werden. Durch das „Herzstück seiner Produktion“, das nicht mehr von Hand, sondern durch Werkmaschinen bedient wird, lassen sich Produkte in Losgröße 1 fertigen. Dadurch können die Einzelbestellungen, die überwiegend über Facebook akquiriert werden, problemlos bearbeitet werden. So war der Auftrag eines „sehr bekannten deutschen Sportartikelherstellers“ leicht umzusetzen: Für dessen Werbepartner, einen Inlineskater, wurde sein erster Skate-Schuh digital eingescannt und computergesteuert ausgefräst. Das so entstandene hölzerne Denkmal beweist, dass Gerhard Luther den Weg in die digitale Zukunft erfolgreich eingeschlagen hat.

Das ausführliche Praxisbeispiel finden Sie hier.