Vertigungsmaschine

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Additive Fertigungsverfahren werden in der breiten Öffentlichkeit oft allgemein als 3D-Druckverfahren bezeichnet, obwohl es daneben auch noch andere Methoden gibt. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff und wann können solche Verfahren auch für Ihr Unternehmen von Bedeutung sein?
Beim additiven Verfahren wird ein Werkstück in einzelnen Elementen oder Schichten aufgebaut – im Gegensatz zum subtraktiven Vorgehen, bei dem durch Schleifen, Fräsen und Drehen Material entfernt wird. Neben dem 3D-Druck ist das Lasersintern ein weit verbreitetes Verfahren, bei dem ein pulverförmiger Ausgangsstoff aus Keramik oder Metall erhitzt und zum Werkstück verdichtet wird.

Es gibt aktuell fünf Szenarien, in denen die additiven Fertigungsverfahren eingesetzt werden:

  • die leichtere Umsetzung von neuen Ideen und Designs,
  • die kostengünstige Produktion vor allem von Einzelteilen oder Kleinserien,
  • die Individualisierung von Produkten, interessant zum Beispiel bei der Anfertigung von medizinischen Implantaten,
  • die Verkürzung der Lieferkette, wenn zum Beispiel mobile Fertigungszellen auf Schiffen bei Bedarf selbst Ersatzteile herstellen können und die Lieferung auf hoher See entfällt,
  • Reparaturanwendungen, bei denen ausschließlich die defekten Stellen ersetzt werden.

Was sind die Vorteile?
Kunden und Unternehmen wollen individuellere und funktionsoptimierte Produkte, wofür häufig komplexere geometrische Strukturen angefertigt müssen. Diese lassen sich leichter mit additiven Fertigungsverfahren herstellen. Ein weiterer Vorteil ist die Funktionsintegration, also die Möglichkeit, mehrere Teile einer Baugruppe gleichzeitig herstellen zu können, statt zunächst Einzelteile fertigen zu müssen. Das spart Zeit und kann auch zu kostengünstigerer Produktion führen. Gerade im mittelständisch geprägten Maschinenbau gibt es dafür enormes Potenzial, aber auch im medizintechnischen Bereich. In der Orthopädie können mithilfe der additiven Fertigungsverfahren noch leichter kundenspezifische Prothesen, Schienen oder Implantate hergestellt werden.

Worauf sollten Unternehmen achten?
Vor der Einführung empfiehlt es sich, eine fundierte Potenzialanalyse durchzuführen, um herauszufinden, ob die Verfahren für den eigenen Betrieb wirklich sinnvoll sind.