Ein Bierfass

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Eine kleine Brauerei aus Oberfranken sah sich mit zwei Herausforderungen konfrontiert: Zum einen fehlten Arbeitskräfte, besonders für die zeitintensiven Prozesse des Abfüllens und Lagerns, der Ausgabe und Retoure. Zum anderen musste die Brauerei jährlich eine fünfstellige Verlustsumme hinnehmen, weil Kunden die teuren Bierfässer nicht zurückbrachten – das ist viel Geld für einen kleinen Handwerksbetrieb mit vier Mitarbeitern.

Für bürokratische Mahnverfahren fehlten Zeit und Personal. Also wurde überlegt, wie die Angestellten entlastet und die Kunden für das Thema Rückgabe sensibilisiert werden könnten. Die Lösung: Das Rückgabe-, Lager- und Ausgabemanagement sollte mit Hilfe der RFID-Technologie automatisiert werden.

RFID-Technologie fürs Fass
RFID (RFID: engl. radio-frequency identification) ist inzwischen weit verbreitet – mit dieser Technologie, die unter anderem bei der Diebstahlsicherung im Einzelhandel zum Einsatz kommt, lassen sich Gegenstände automatisch und kontaktfrei identifizieren und orten. Die Brauerei stattete jedes Bierfass mit einem RFID-Transponder aus: Kauft ein Kunde ein Fass, scannen die Mitarbeiter den Transponder und ordnen das Fass so dem Kunden zu. Antennen an den Lagertoren des Geländes registrieren das Verlassen – oder die Rückkehr – eines Fasses und melden die Information an die Software. Sie ist über eine Schnittstelle mit der Kundendatenbank verknüpft.

Kunden, die ihr Fass nach drei Wochen nicht zurückgebracht haben, bekommen automatisch eine E-Mail mit Bitte um Rückgabe. Diese Erinnerungsmail enthält auch einen Hinweis auf die Kosten, die die Brauerei andernfalls für das Fass in Rechnung stellen würde. Dank digitaler Technologien funktioniert die Benachrichtigung der Kunden zuverlässig und ohne, dass sich ein Mitarbeiter darum kümmern muss. Damit das Verfahren in der Praxis klappt, wurden die Mitarbeiter im Umgang mit der Technik geschult.

Das ausführliche Praxisbeispiel finden Sie hier.