Mann in Fertigungshalle

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Digitale Assistenzsysteme unterstützen Menschen bei der Arbeit, in dem sie ihnen punktuelle Informationen übermitteln – angefangen von einer einfachen Beschriftung bis hin zur kompletten Handlungsanleitung. Diese Systeme können visuell funktionieren wie Virtual-Reality-Brillen, aber auch auf Akustik basieren, sei es durch Sprachsteuerung oder einen Signalton, der Mitarbeiter vor Fehlern warnt. Firmen profitieren von Assistenzsystemen, da sie die Arbeit ihrer Angestellten verbessern und Fehler reduzieren können. So kann Personal flexibel eingesetzt werden: Neue Angestellte oder Leiharbeiter lassen sich schneller einarbeiten und auch Mitarbeiter mit Behinderung können in die digitale Arbeitswelt integriert werden.

Dass intelligente Assistenzsysteme darüber hinaus auch helfen können, mehr Menschen ins Arbeitsleben zu integrieren, zeigt ein Projekt der Firma Schubs GmbH. Sie hat ein Assistenzsystem zur Montage von Schaltschränken entwickeln lassen. Es basiert auf einem Beamer-Konzept und umfasst nur einen Scanner, einen Touch-Monitor und einen Beamer. Dieses Konzept ist im Vergleich zu anderen Systemen, zum Beispiel Datenbrillen, sehr günstig.

Leicht und intuitiv zu bedienen
Das Prinzip ist einfach: Der Beamer ist auf einer Art Stativ über der Montageplatte angebracht und bestrahlt die gesamte Fläche des künftigen Schaltschranks mit dem Bauplan. Jedes Werkstück, das im Schaltschrank verbaut werden soll, hat einen Barcode, den der Monteur mit einem Scanner einliest. Der Code wird vom Softwareprogramm identifiziert, verarbeitet und an den Beamer übertragen. Der Beamer wiederum zeigt dem Monteur per Lichtsignal exakt die Stelle, an der das jeweilige Werkstück auf der Montageplatte angebracht werden soll. Alle Arbeitsschritte werden quittiert: Es entsteht ein standardisierter Prozess, bei dem das Unternehmen die Kontrolle über alle einzelnen Schritte des Montagevorgangs hat und so die Qualität der Montage gewährleisten kann.

Die Mitarbeiter steuern den Beamer und damit das ganze Montagesystem per Touchscreen. Auf eine Sprachsteuerung wurde bewusst verzichtet, um auch Menschen mit geringen Deutschkenntnissen einbeziehen zu können. Die leichte und intuitive Bedienoberfläche des Touchscreens sorgt dafür, dass keine Einweisung nötig ist. Die Praxistauglichkeit des Beamer-Systems zeigt sich zweifach: Die Mitarbeiter brauchen keine großen Strom-Akkus bei sich tragen, wie es beim Einsatz von Datenbrillen erforderlich wäre. Und das Beamer-System nicht so staubanfällig.

Das ausführliche Praxisbeispiel finden Sie hier.