Ansicht einer Baustelle auf Laptop

Es gibt viele Herausforderungen anzupacken

“Ich muss zweimal täglich auf der Baustelle alle Verkehrssicherungseinrichtungen kontrollieren und dokumentieren. Das kostet wertvolle Zeit!” sagt ein Bauleiter. Ein weiterer meint, “Die Kontrollen sind nicht ungefährlich. Die Autofahrer haben nicht viel Respekt vor den Arbeitern auf der Baustelle.” Ein kleines Unternehmen, das von diesen Problemen betroffen ist, spielte schon länger mit dem Gedanken, die Kontrolle und Dokumentation von Baustellen mit aktuellen Technologien zu digitalisieren und zu automatisieren. Daher kam das Unternehmen mit dieser Herausforderung auf die Digital Product School (DPS) zu.

Die Herangehensweise: Ein Innovationsprojekt mit der Digital Product School

Dort baute ein interdisziplinäres Team aus Talenten in nur drei Monaten einen funktionierenden digitalen Prototypen. “Ich bin begeistert von der Lösung. In nur zwölf Wochen funktioniert das System bereits und kann Mängel in den gesammelten Bilddaten erkennen”, sagt Sebastian Herzenstiel, Chief Technology Officer von CM1. Die entwickelte BuilDocs Plattform sammelt regelmäßig Bilder von Baustellen und untersucht diese auf Mängel. Der Bauleiter kann in einer benutzerfreundlichen App neue Kameras einbinden und jederzeit den Status seiner Einrichtungen einsehen. Falls ein Mangel erkannt wird, erhält er sofort eine Benachrichtigung direkt auf sein Smartphone.
Doch was ist das Geheimnis dieses Erfolgs? Die DPS verfolgt das Ziel echte Handlungsfelder und Herausforderungen der Digitalisierung aus Unternehmen in kleinen Schritten anzupacken. In diesem Rahmen baut ein interdisziplinäres Team aus Studierenden, AbsolventInnen unter enger Begleitung von MentorInnen und Coaches ein digitales Produkt. Während der drei Monate wird das Team durch verschiedene Design Thinking und Lean Startup Methoden geführt, sodass sichergestellt werden kann, dass Schritt für Schritt ein Prototyp mit echtem Kundennutzen und Geschäftsmodell entstehen kann. “Hier wird getestet und experimentiert, um die besten Szenarien zu validieren. Wir denken oft schon zu früh in Lösungen und deren Umsetzung”, so Susanne Böhm, Geschäftsführerin von CM1. Somit kann die DPS für Unternehmen ein richtiger Game Changer sein.

Das Projekt profitiert von einer einzigartigen Umgebung

Nicht zu unterschätzen ist das Umfeld: Als Abteilung des Innovationszentrums UnternehmerTUM ist die DPS Teil von Europas größtem Innovations- und Entrepreneurship Ökosystems. Etwa zehn Teams der DPS sitzen zeitgleich im Munich Urban Colab, dem neuen Innovation-Hotspot in München, wo Studierende zusammen mit Unternehmen, Startups, Behörden und ExpertInnen an den Ideen von Morgen arbeiten. “Wir sitzen hier direkt neben Infineon, SAP und der Landeshauptstadt München und haben direkten Zugang zu deren Technologien. Bei den gegenwärtigen Herausforderungen ist es einfacher, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten”, so beschreibt der Product Manager des Teams seine Erfahrungen. Nach diesem Motto arbeitet auch der Digital Hub Mobility, der Teil der bundesweiten de:hub Initiative ist. Er unterstützt alle Teams mit seinem umfangreichen Mobilitätsnetzwerk.

Die Reise geht weiter  

Digitalisierung lässt sich bewältigen. In kleinen Schritten und mit ersten Erfolgen kann man seinen Visionen näher kommen. Kleine Schritte helfen schon zeitnah erste Lösungen in den Händen zu halten, die Abläufe effizienter zu machen oder Kunden einen besseren Service zu bieten. Einen ersten Schritt mit der DPS zu gehen, Erfahrungen zu sammeln, junge Talente für das eigene Unternehmen zu gewinnen und Anwendungsfälle zu validieren, hat sich in diesem Fall definitiv für das Unternehmen ausgezahlt. Nun arbeiten zwei DPS-Teilnehmende Vollzeit im Unternehmen weiter an der Kommerzialisierung der Idee und verbreiten die Anwendung der erlernten Methoden und Arbeitsweise in der Belegschaft.