Personen stehen im Büro bei einer Besprechung

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eMasterCraft war ein Projekt für kleine und mittlere Handwerksunternehmen, das von Mittelstand-Digital gefördert wurde. Unter dem Titel „eBusiness und standardisierte Stammdaten im Bau- und Ausbauhandwerk“ ging es darum, die Durchlaufzeit und den Aufwand von Aufträgen in den Betrieben zu reduzieren. Die Digitalisierung von Arbeitsvorgängen sorgt für eine reibungslosere Zusammenarbeit – und das nicht nur zwischen Baustelle und Büro, sondern auch zwischen Marktpartnern wie Lieferanten, Planern oder Architekten. Die „Fritz Stenger GmbH“ war ein Pilotbetrieb des Projekts.

Das Familienunternehmen wurde 1949 vom Großvater des jetzigen Inhabers gegründet. Heute ist aus dem Einmannbetrieb ein großes Unternehmen mit 30 Mitarbeitern geworden. Das Leistungsangebot der Firma umfasst den Bau von schlüsselfertigen Einfamilien-Wohlfühlhäusern und Dachaufstockungen aus Holz. Das Erfolgsrezept: solides Zimmerei- und Holzbauhandwerk gepaart mit stets richtungweisenden intelligenten Produktionsverfahren.

Innovation mit Tradition

Moderne Computertechnik hat bei Fritz Stenger bereits Tradition. So werden die Holzhäuser am Computer mittels CAD-Programmen geplant und entsprechend CNC-gesteuert gefertigt. Keine Frage, dass auch die internen Abläufe und Prozesse auf den Millimeter genau abgestimmt sein sollen. Mit dem Ziel, die Durchlaufzeit und den Aufwand von Aufträgen zu reduzieren und dabei gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, hat sich das Unternehmen bei eMasterCraft beteiligt. Die besondere Herausforderung bei Fritz Stenger bestand im gewerkeübergreifenden Einsatz von Stammdatentools, Prozessstandards und elektronischen Werkzeugen – von der Fertigung bis zum Ausbau.

Im Rahmen von eMasterCraft wurden als erstes eine mobile Zeiterfassung und mobile Notizen eingeführt. Im Rahmen eines Workshops hatte das Unternehmen die technischen und formalen Grundlagen dafür gemeinsam mit den Mitarbeitern entwickelt. Dabei standen die Mitschreibepakete für Büro- und Baustellenarbeit im Fokus. Gemeinsam mit den kaufmännisch-technischen Büromitarbeitern sowie den gewerblichen Führungskräften wurden die benötigten Bausteine definiert und auf die Handys übertragen.

Alle Mitarbeiter ins Boot holen

In der auf dem Workshop folgenden Testphase lernte das Büropersonal die Stundenerfassung per Handy praktisch kennen, um später besser nachvollziehen zu können, wie Baustelle und Fertigung ihre Zeiten in Zukunft erfassen werden. Drei Wochen später fand erneut ein halbtägiger Workshop mit den gewerblichen Mitarbeitern statt. Die Handys zur mobilen Stundenerfassung wurden ausgeteilt und das Team in die Bedienung eingewiesen. Ab sofort konnten alle Zeiten bequem per Tastendruck mit dem Mobiletelefon festgehalten werden.

Heute sind die Vorteile der mobilen Zeiterfassung in der täglichen Praxis sichtbar: Erfasste Stunden entsprechen immer exakt der Leistung. Die Zeit des groben Abschätzens und der Mitschrift von Hand ist vorbei. Der papierlose, durchgehend elektronische Informationsfluss zwischen Fertigung, Montage, Baustelle und Büro über das Diensthandy sind bei Fritz Stenger allerdings nur der Anfang: Eine weitgehend automatische, übergreifende und intelligente Steuerung ist das Ziel, elektronische Werkzeuge und Stammdaten sollen sich durch alle Abläufe und Prozesse des Betriebs ziehen.  So will das Unternehmen Optimierungspotenziale entlang der Wertschöpfungskette erkennen und durch elektronische Werkzeuge intelligent erschließen.

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