BMWi

© Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, „Das Projekt GAIA-X“, Berlin

Das Ziel
Es soll eine dezentrale Dateninfrastruktur nach europäischen Standards geschaffen werden. Sie soll die digitale Souveränität schützen und Innovationen fördern. Dafür wird ein Ökosystem aus bestehenden Serverstrukturen geschaffen, innerhalb dessen die Nutzer entscheiden können, wo ihre Daten gespeichert werden und diese frei transferieren können (Portabilität). Infrastrukturdienste müssen bestimmte Voraussetzungen bezüglich Datenschutz und Interoperabilität erfüllen und sich zertifizieren lassen, um Teil der Dateninfrastruktur zu werden.

Der Zwischenstand
Seit 2019 arbeiten Deutschland und Frankreich an dem Projekt GAIA-X. Im Juni 2020 wurde die Gründung einer internationalen Non-Profit-Organisation mit Sitz in Brüssel angekündigt. Die GAIA-X Association soll die Form einer internationalen Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht nach belgischem Recht (frz. kurz: AISBL) erhalten. Zu den Gründungsmitgliedern gehören auf deutscher Seite Beckhoff Automation, BMW, Robert Bosch, DE-CIX, die Deutsche Telekom, German Edge Cloud, PlusServer, SAP und Siemens. Außerdem sind die Fraunhofer-Gesellschaft, die International Data Spaces Association und die europäische Cloud-Anbietervereinigung Cispe Mitgründer der GAIA-X Association. Auf französischer Seite sind Amadeus, Atos, Docaposte, EDF – Électricité de France, IMT – Institut Mines-Télécom, Orange, Outscale, OVHcloud, Safran und Scaleway mit dabei. Im Dezember 2020 wurde verkündet, dass auch die US-Unternehmen Microsoft, Amazon und Palantir beteiligt sind.

Die nächsten Schritte
Als nächste Schritte sind die Verbreiterung der Mitgliederbasis und die Erarbeitung von Anwendungsbeispielen vorgesehen. Es sind bereits mehr als 300 Organisationen daran beteiligt, Angebote auf Grundlage von existierenden Lösungen weiterzuentwickeln.

Für das erste Quartal 2021 ist darüber hinaus eine Förderbekanntmachung des BMWi geplant, die Verbundprojekte zu „innovativen und praxisnahen Anwendungen sowie Datenräumen im digitalen Ökosystem GAIA-X“ fördern soll. Ziel ist es, im Rahmen von Leuchtturmprojekten Anwendungsbeispiele zu entwickeln und die Nutzungsmöglichkeiten öffentlichkeitswirksam zu demonstrieren. Schwerpunkte sollen auf „innovativen intelligenten Anwendungen“, sogenannten Advanced Smart Services, sowie der Interoperabilität und Portabilität von Daten liegen. Advanced Smart Services umfassen datenbasierte Business-Lösungen, z. B. auf Basis von Künstlicher Intelligenz, Internet der Dinge (IoT) oder Big Data. Darauf aufbauend sollen neue Geschäftsmodelle entwickelt sowie Synergien in Wertschöpfungsnetzwerken genutzt werden.

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