Die Franz Schneider Brakel GmbH + Co KG (FSB) ist ein Traditionsunternehmen für die Herstellung von Tür- und Fensterbeschlägen. Als man dort beschloss, einen Montagearbeitsplatz zu optimieren, war Verantwortlichen von Beginn an klar, dass dies eine aktive Beteiligung der Mitarbeiter voraussetzt. Denn solche eine Optimierung bedeutet immer eine Veränderung der bisherigen Arbeitsprozesse.

Das Unternehmen wollte durch den neuen Montagearbeitsplatz vor allem die Effizienz steigern und so einen schnelleren Kundenliefertermin ermöglichen. Doch auch die vom Unternehmen angestrebte durchgängigen IT-Vernetzung wurde hierdurch unterstützt. Da die Arbeitsplätze auf Grund fehlender oder eingeschränkter Schnittstellen nur nach und nach an die Unternehmenssoftware angeschlossen werden können, ist dies ein aufwendiges Vorhaben.

Erleuchtete Bauteile

In einem ersten Schritt wurde eine sogenannte „Pick by Light“-Lösung implementiert. „Pick by Light“ ist ein Assistenzsystem, bei dem durch Licht beziehungsweise Lichteffekte der nächste Arbeitsschritt oder der korrekte Behälter zur Bauteilentnahme angezeigt wird. Gleichzeitig kann die richtige Ausführung des Arbeitsschritts oder die Wahl des Bauteils überprüft werden. Liegt ein Fehler vor, kann das System durch ein optisches oder akustisches Signal warnen. So kann der Mitarbeiter Fehler frühzeitig erkennen und beheben.

FSB adaptierte die „Pick by Light“-Lösung und passte sie den Bedürfnissen des Unternehmens an. Dies erfolgte stets in enger Zusammenarbeit mit demjenigen Mitarbeiter, dessen Arbeitsplatz so optimiert wurde. Das Ergebnis: Die Standardbauteile liegen nun direkt am Montagearbeitsplatz vor, so dass sie nicht mehr für jeden Auftrag aus dem Hochregallager geholt werden müssen. Der Auftrag wird mittels Barcode digital erfasst und die benötigte Anzahl der Bauteile erscheint direkt auf dem Display des jeweiligen Behälters. Das führt zu einer höheren Zuverlässigkeit in der Kommissionierung und einer spürbaren Entlastung am Hochregallager.

Für FSB ist „Pick by Light” nur ein Zwischenschritt. Ob in Zukunft ein Monitor mit einer 3D-Anleitung, eine videoprojizierte Unterstützung oder eine Datenbrille in der Montage zu den besten Ergebnissen führen wird, muss erst noch erprobt werden.

Bei dem Text handelt es sich um einen überarbeiteten Auszug aus dem Artikel „Industrie 4.0: ‚Der Mensch gehört in den Mittelpunkt‘“ aus der Broschüre „So geht Digitalisierung. Erfolgsgeschichten aus dem Mittelstand“.