Themen: Cloud-Anwendungen, Digitales Arbeiten, Digitale Bildung, Digitale Geschäftsmodelle, Vernetzte Wertschöpfungskette, Nachhaltigkeit, Logistik, Kooperation, Kommunikation digitalisieren, Handel
Branchen: Industrie, Verarbeitendes Gewerbe, Energie, Handwerk und Bauen, Logistik (Transport & Verkehr), Handel (Binnenhandel, Gastgewerbe, Tourismus), Dienstleistungen, Branchenübergreifend
Ort: Eilenburger Str. 13, 04317 Leipzig
Team

Team Mittelstand-Digital Zentrum Leipzig-Halle, Stand Mai 2023

© Sarah Chantal Keller

Das Zentrum in Kürze

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fungieren häufig als Lieferanten oder Dienstleister für größere Unternehmen, denen die Transparenz von Nachhaltigkeitsleistungen immer wichtiger wird. Weitere Stakeholder sowie ein veränderter gesellschaftlicher Anspruch fordern mehr nachhaltiges Wirtschaften. In Folge dessen besteht für KMU die Herausforderung, die Prinzipien der Wirtschaftlichkeit mit denen der Nachhaltigkeit zu verbinden und sich den internen und externen Gegebenheiten anzupassen. Branchenübergreifend möchte das Mittelstand-Digital Zentrum Leipzig-Halle in der Region diese Unternehmen unterstützen, mit digitalen Werkzeugen Geschäftsprozesse hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zu verbessern. Das Zentrum fokussiert sich auf die drei Handlungsfelder (a) innovative und nachhaltige Wertschöpfung, (b) nachhaltige Lieferketten und regionale Kooperationsmöglichkeiten sowie (c) innovative Wissensvermittlung als Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung.

Schwerpunkte des Zentrums

Schwerpunkt des Mittelstand-Digital Zentrums Leipzig-Halle ist “Nachhaltigkeit durch innovative Produktgestaltung und Digitalisierung” mit einer integrativen Betrachtung der Bereiche Produktion, Dienstleistungen und Bildung. Zur Erreichung dieser Zielsetzungen werden folgende drei branchenübergreifende Handlungsfelder fokussiert:

  • Im Handlungsfeld 1 Innovative nachhaltige Wertschöpfung fördert das Zentrum nachhaltige Strukturen im Produktlebenszyklus und damit eine innovative Wertschöpfung regionaler KMU. Unternehmen sollen dabei sensibilisiert, informiert, motiviert und befähigt werden, innovative nachhaltige Produkte bzw. Dienstleistungen und Prozesse unter Berücksichtigung digitaler Werkzeuge zu entwickeln. So lassen sich beispielhaft:

    • durch ressourceneffizientere Produktionsverfahren (z. B. 3D-Druck/additive Fertigung) Rohmaterialien einsparen oder
    • durch Monitoring-Ansätze der Industrie 4.0 Fehlerkosten in der Produktion vermeiden (bspw. predictive maintenance).
  • Das Handlungsfeld 2 fokussiert auf Nachhaltige und regionale Lieferketten, welche die Grundlage sowohl für interne als auch für externe Prozesse (Produktion und Dienstleistungen) sind. Eine systematische digitale Vernetzung der KMU untereinander, soll Lieferketten nachhaltiger und auch regionaler auszurichten. Digitale Technologien sind als Mittel im Lieferkettenmanagement zur Schaffung von Transparenz sowie zur Messung und Dokumentation von Nachhaltigkeitsaspekten unter den beteiligten Akteuren zu verstehen.
  • Im Handlungsfeld 3 Wissen als Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung sind Wissen und Kompetenzerweiterung als elementare Bausteine für eine nachhaltige Entwicklung verankert. KMU sollen befähigt werden, dauerhaft - im Sinne des lebenslangen Lernens - selbst bzw. mittels Kooperationen neues Wissen für eine nachhaltige und digitale Ausrichtung ihrer Wertschöpfung zu erwerben. Beispielhaft kann die gezielte Nutzung digitaler Communities arbeitsintegrierte Lernprozesse passgenau und ressourcenschonend gestalten. Die intelligente/digitale Vernetzung kann somit beständig neues Wissen in KMU zuführen und somit zur Lösung von Problemstellungen direkt im Arbeitsprozess beitragen.

Demonstratoren des Zentrums

Innerhalb des Konsortiums existieren Labore für 3D-Technologien, welches vor allem KMU ansprechen, da hier Grundlagen zur additiven Fertigung (CAD, 3D-Druck, 3D-Scan) und Robotik sowie eine Vielzahl weiterer prinzipieller Anwendungsmöglichkeiten bereitgestellt werden. Auch besteht die Möglichkeit in einem Demonstrationsraum weitere vielfältige digitale Lösungen – von Branchensoftware bis zu Cloudlösungen – auszuprobieren. Auf Desktop und mobilen Geräten können entsprechende Programme in ihrer Anwendung praktisch vorgeführt werden. Über die Partner und das Unterstützungsnetzwerk stehen in verschiedenen Werkstätten zudem unterschiedliche Lösungen zum Experimentieren zur Verfügung. Mit der Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur als angewandte Hochschule besitzt das Zentrum einen hervorragenden Zugang zu Forschergruppen und -cluster wie “Nachhaltiges Bauen” und “Regional- und Umweltökonomik”. Innerhalb der Projektlaufzeit entstehen weitere Demonstrationsorte, die auf die Bedürfnisse und Wünsche der Unternehmen der Region eingehen sollen.

Unterstützungsangebote für Unternehmen

Die Transferangebote des Zentrums zeigen mögliche Vorteile sowie Potenziale, geeignete Einsatzfelder und Bedienbarkeitsmuster digitaler Technologien den Unternehmern auf. Gleichzeitig werden Tragweite, Chancen und Möglichkeiten der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit vermittelt. Die konkreten Themenfelder orientieren sich dabei an notwendigem Basiswissen für Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie an den definierten Handlungsfeldern. Die genutzten Vermittlungsformate sind zielgruppen- und inhaltsgerecht aufgearbeitet und finden in Form von Informationsveranstaltungen, Webinaren, Workshops, Werkstattgesprächen, Expert:innenkreise sowie Foren statt. Zudem bleiben Unternehmensbesuche vor Ort ein wichtiger Bestandteil, um den Unternehmen individuelle Informationen und Hilfestellung in der konkreten Situation zu geben. Abgesehen von Vor-Ort-Besichtigungen und Workshopangeboten, werden alle Veranstaltungen in hybriden Formaten angeboten. Im Verbund mit Good Practice Unternehmen und dem Unterstützungsnetzwerk „Nachhaltigkeit in der Wirtschaft“ werden für Interessent:innen zusätzliche Angebote zum Informations- und Erfahrungsaustausch geschaffen.

Projektlaufzeit: 01.07.2022 - 30.06.2025

Fördersumme: 2,8 Mio. €

Projektpartner:

Das Konsortium des Mittelstand-Digital Zentrums Leipzig-Halle besteht aus:

  • bsw - Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft gGmbH, Rudolf-Walther-Straße 4, 01156 Dresden
  • Handwerkskammer Halle (Saale), Gräfestraße 24, 06110 Halle (Saale)
  • Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK), Karl-Liebknecht-Straße 132, 04277 Leipzig
  • MITZ GmbH - Merseburger Innovations- und Technologiezentrum GmbH, Fritz-Haber-Straße 9, 06217 Merseburg
  • Stadt Halle (Saale), Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale)