Mit welchen Maßnahmen Unternehmen ihre CO₂-Bilanz verbessern, hängt stets von den spezifischen Bedingungen und Prozessen im Betrieb ab. Daher ist es unabdingbar, dass jedes Unternehmen seine eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten analysiert, um die effektivsten Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu identifizieren. Die folgende Liste bietet eine Auswahl an Anregungen, wo Unternehmen ansetzen können:
Energieeffizienz
- Gebäude: Verbesserung der Wärmedämmung, Installation von energieeffizienten Fenstern, Nutzung von energieeffizienter Beleuchtung (zum Beispiel LED)
- Anlagen und Geräte: Anschaffung von energieeffizienten Maschinen, Einsatz Digitaler Zwillinge für Wartung und Instandhaltung, die eine Umstellung von Intervallwartung auf Wartung nach Bedarf ermöglichen
- Heizung und Kühlung: Einbau vom Smart-Building-Technologien zur intelligenten Steuerung, Nutzung von Energie-Management-Systemen, Optimierung von Kühlanlagen, beispielsweise durch den Einsatz effizienterer Kältemittel
Erneuerbare Energien
- Installation von Photovoltaik-Anlagen oder Solarthermie
- Nutzung von Windenergie
- Umstellung auf Smart Grids, die beispielsweise Daten über den Energieverbrauch in Echtzeit liefern, sodass Angebot und Nachfrage besser ausgeglichen und Lastspitzen vermieden werden
Mobilität und Transport
- Anschaffung von Elektro- oder Hybridfahrzeugen für den Fuhrpark
- Förderung des Fahrradverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs für Mitarbeitende
- Optimierung der Logistik und Lieferketten, um Transportwege zu minimieren
Ressourceneffizienz
- Recycling und Wiederverwendung von Materialien
- Müllreduzierung durch besseres Abfallmanagement
- Einsatz von umweltfreundlichen Verpackungsmaterialien
Beteiligung der Mitarbeitenden
- Schulungen und Workshops zum Thema Nachhaltigkeit
- Einbeziehung der Mitarbeitenden in Entscheidungsprozesse bezüglich Umweltmaßnahmen
- Anreize für Mitarbeitende, umweltfreundliche Entscheidungen zu treffen (zum Beispiel Fahrtkostenzuschüsse für den öffentlichen Personennahverkehr)
Lieferkette und Beschaffung
- Auswahl von Zulieferern, die transparent nachweisen können, CO₂-arm zu arbeiten
- Förderung von lokalen Zulieferern, um Transportemissionen zu reduzieren
- Einkauf von zertifizierten umweltfreundlichen Produkten
Kommunikation und Marketing
- Transparente Kommunikation über Umweltmaßnahmen gegenüber Kundinnen und Kunden sowie Stakeholdern
- Nutzung von Öko-Labels und -Zertifikaten
- Einbindung der Kundschaft in Nachhaltigkeitsinitiativen
Digitale Lösungen bieten sich für die genannten sowie für viele weitere Handlungsfelder an, um Treibhausgasemissionen einzusparen. So lassen sich etwa beim Handlungsfeld Mobilität Geschäftsreisen und -termine häufig durch klimafreundliche Videokonferenzen ersetzen. Beispiele digitaler Lösungen zur Optimierung der Energie- und Ressourceneffizienz sind die Einführung des papierlosen Büros oder die Nutzung von Cloud-Diensten. Weitere Tipps und Empfehlungen dazu finden sich unter „Leistung hoch, Verbrauch runter: Digitalisierung als Schlüssel für mehr Energieeffizienz“.
Für viele Klimaschutzmaßnahmen wie etwa energetische Sanierung, Steigerung der Energieeffizienz und Anlagenerneuerung können Unternehmen finanzielle Unterstützung sowie Förderungen des Bundes, der Länder und der Europäischen Union in Anspruch nehmen. Eine gute Übersicht über entsprechende Förderprogramme bietet hier die Förderderdatenbank des Bundes.